Die Wade zwickt, die Nase läuft und der Hals kratzt oder der Elan fehlt. In einem solchen Fall greifen viele Bürger zu Vitamin- und Mineralstoffpräparaten. Andere möchten prophylaktisch etwas für ihre Gesundheit tun und nehmen daher Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Oft wird nicht berücksichtigt, inwiefern dies sinnvoll oder vielleicht sogar schädlich ist.
Ob Mineralstoffe als Nahrungsergänzung bei spezifischen Beschwerden helfen, hängt davon ab, ob der Körper einen Mangel an bestimmten Mineralien oder Vitaminen hat. Abgesehen von unnötigen Kosten für die Präparate können zu hohe Dosierungen bestimmter Mineralien und Vitamine für den Körper schädlich sein.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält Nahrungsergänzungsmittel lediglich für bestimmte Risikogruppen oder bei einem nachgewiesenen Mangel für sinnvoll. Hierzu zählen Patienten mit bestimmten Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, Senioren mit Schwierigkeiten beim Essen oder bei Störungen der Nährstoffaufnahme und Schwangere, die beispielsweise einen erhöhten Bedarf an Folsäure haben. Bei einer nährstoffarmen Reduktionsdiät über einen längeren Zeitraum oder für Leistungssportler mit einer geringen Nahrungsaufnahme können zusätzliche Vitamine und Mineralien ebenfalls sinnvoll sein.
Eine Nährstoffzufuhr unterhalb der empfohlenen Mengen erlaubt nicht zwangsläufig den Rückschluss auf einen Mangel. Sie weist lediglich nur eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Unterversorgung auf und muss deswegen nicht grundsätzlich durch Supplemente ausgeglichen werden.
Im Zweifelsfall hilft eine kompetente Ernährungsberaterin, den Ernährungszustand zu ermitteln.
Bei Gesunden sind Vitamin- und Mineralstoffpräparate meist überflüssig. Eine ausgewogene Ernährung ist hier Nahrungsergänzungen vorzuziehen. So zeigten Daten des Ernährungsberichts der Deutschen Gesellschaft für Ernährung aus dem Jahr 2012 eine ausreichende Versorgung der deutschsprachigen Bevölkerung mit Vitaminen und Mineralien. Ausnahmen hiervon waren die Versorgung mit Folat, Calcium und Jod sowie bei Frauen die Versorgung mit Eisen, die unterhalb der Referenzwerte lagen. Dies bedeutet keinen zwangsläufigen Mangel und sollte nicht grundsätzlich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln führen. Der persönliche Bedarf ist hierbei entscheidend und soll auf ärztlichen Rat und mit Hilfe Ihrer Ernährungsberaterin kontrolliert werden.
Erfolgt über die Nahrung eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralien, können Nahrungsergänzungen zu einer Überschreitung der tolerierbaren Gesamtzufuhrmengen führen. Wissenschaftler vom deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schätzen höhere Dosierungen von bestimmten Mineralien wie Eisen, Mangan, Natrium, Kalium Calcium, Jod, Zink und Kupfer wegen ihrer Toxizität und ihren Nebenwirkungen als riskant.
Bei Fragen zu einer gesunden Ernährung hilft Ihnen Ihre Ernährungsberaterin. Gerne können Sie mich ansprechen. Gemeinsam finden wir heraus, ob Ihr Körper ausreichend mit Vitaminen und Mineralien versorgt ist.